Montag, 15. August 2016

Jambo, ich bin in Moshi angekommen!

Jambo oder Karibu! So würden euch die Tansianer begrüßen und an einen Ihrer Stände auf dem Markt locken, ich locke euch nur zum lesen ;)
Endlich bin ich da und kann euch von meinem langen, langen Flug und dem ersten Tag in Moshi Tanzania berichten.
Nachdem wir gegen 17:00 Uhr auf dem Flughafen angkekommen sind, hatte ich noch zwei Stunden zeit bevor ich zum Boarding musste. Ich habe das Gepäck abgegeben und dann haben ich und meine Eltern uns noch einen kleinen Snack bei McDonalds geholt. So muss das!
Als ich dann zum Boarding gegangen bin, kam es natürlich zum tränenreichen Abschied.
Mein papa und ich
Ich konnte mich dann auch nicht wirklich sammeln als ich bei der Gepäckkontrolle war, der Herr, der mich in Empfang nahm, meinte erstmal ganz lustig zu mir, dass mein Flug gekäntzelt sei. Was natürlich nicht stimmte und als Witz zu verstehen war, für mich allerdings in dem Moment ganz und gar nicht lustig. Jetzt kann ich drüber lachen :D . Im Flugzeug war es zwar ungemütlich aber für die Zeit gerade so aushaltbar. Ich hatte einen Fensterplatz und eine unglaublich schöne Aussicht auf den Sonnenuntergang, als wir gestartet sind.
Ich habe im Flieger etwas dahingedöst, aber schlafen war für mich egentlich unmöglich, dazu war es viel zu unbequem. Wir hatten einen jungen Piloten und ich hatte ja, angesteckt durch die Flugangst meines Vaters, die Befürchtung, dass ich mit dem Flugzeug gar nicht ankomme. Dafür verlief der Flug mit der Condor DE 2280 aber super und ich habe nichts zu bemängeln :) !
Die Route
Nach 8 1/2h , 4:50 Deutscher Zeit, 5:50 in Tansania, bin ich dann aus dem Flieger gestiegen und habe frischen Nieselregen am Kilimanjaro Airport abbekommen. Sehr viel Zeit hat die Beeantragung des Business Visas beansprucht. Da ich hier für 2 Monate einreise und Volunterin bin muss ich auch dieses Visa für 250$ beantragen, statt das normale Touri-Visa für 50$. Ich stand dort locker 1 1/2 h an den Schaltern und hab nett in die Kameras gelächelt und Fingerabdrücke eingescannt.
Als ich dann endlich fertig war und mein Gepäck geschnappt habe, erwartete mich draußen 'Matts', ein Afrikaner, welcher die Rolle meines Taxifahrers übernahm. Ich lag ein bisschen falsch mit meiner Vermutung, dass Moshi direkt am Flughafen liegen würde. Wir haben rund eine Stunde von dort bis in mein Hostel gebraucht.
Trotz das ich kaum geschlafen hatte, war an Schlaf gar nicht zu denken. Ich war so aufgeregt und von den ganzen Gegensätzen fasziniert, dass ich die Augen gar nicht mehr zu bekam. Wir fuhren straigt eine Straße geradeaus, allein schon das Auto welches auf der linken Seite mit dem Lenkrad rechts fuhr faszinierte mich.
An den Straßenrändern liefen Kinder aus jeder Altersklasse und jedes Kind hatte eine andere Schuluniform an. Es war mittlerweile 7:20 und die Kinder machten sich auf den Weg in die Schule. Da es sehr viele Stämme in Afrika gibt, gibt es auch sehr viele verschiedene Schulen und deswegen auch die unterschiedlichen Uniformen. Aber alle recht ordentlich mit weißem Hemdkragen und einem farbigen Pullover darüber, manche Grün andere Blau. Die Mädchen trugen immer noch einen passenden Rock dazu. Ich versuche die Tage davon auch nochmal ein Foto zu machen, leider hab ich mich im Auto neben Matts nicht getraut Bilder von der Umgebung zu schießen, weil ich nicht wusste wie er reagiert hätte.
Da ich vorhin von den Gegensätzen gesprochen habe, möchte ich erläutern das ich damit auf die Umgebung angespielt habe, durch das trockene Klima gibt es hier total andere Pflanzen, die Böden sehen anders aus und wenn bei uns auf der Straße mal ein Fuchs oder Hase überfahren wird, dann sind das hier eher meist Hunde. All das wirkt wie eine andere Welt. Ich weiß nicht wer von euch schonmal Dokumentationen über das Leben in Afrika geschaut hat, aber genauso fühle ich mich, wie in einer Dokumentation. Ich habe nicht das Gefühl das es wirklich passiert, das ich hier bin. Eher wie; als würde ich zu Hause auf dem Sofa sitzen und im TV sehen was passiert, oder wie ihr; einen Beitrag dazu lesen.
Im Hostel angekommen, trägt Matts mein Gepäck rein und haufenweise Afrikaner/innen schauen mich an. Bugasi, wie sie 'Die Weißen' hier nennen, werden wie eine kleine Attraktion behandelt. Manche Lächeln, andere haben mich ein bisschen böser angeschaut. Das erste Lächeln bekomme ich von meiner 'Big Mama' geschenkt, welche für mich Frühstück, Mittag und Abendessen zubereitet. Dann Betrete ich mein Heim für die nächsten paar Wochen:
Aussicht, wenn ich mein Zimmer betrete
Mein Bett mit Moskitonetz für die Nacht

Meine schöne Dusche

Meine Toilette, sehr sehr niedrig :)
Hier bekommt ihr einen kleinen Einblick, wie mein Lebensraum aussieht. Ich bin absolut zufrieden damit und schraube meine Ansprüche hier auch gar nicht erst hoch. Das erste was ich zu Melanie -meine Begleiterin und Ansprechpartnerin- gesagt habe, als ich die Toilette gesehen hab war; "Es ist kein Plumsklo!" und sie hat gelacht. Als ich dann auch sofort auf das freie WLAN zugriff bekommen habe, galt die 'Wohnung' eh als meine neue Vorstellung des Paradies. Ich konnte sofort jeden erreichen und das ermöglicht mir jetzt auch mich, euch in Europa oder egal wo ihr meinen Blog lest, mitzuteilen. Dafür bin ich sehr dankbar!
Melanie hat für mich Frühstück zubereitet gehabt und mir sogar die Dusche vorgeheizt, welche ich allerdings immernoch nicht ausprobiert habe. Ich habe dann kurz was kleines gegessen, mich mit ihr Unterhalten und meinen Eltern eine Nachricht geschrieben. Trotz der Müdigkeit habe ich dann beschlossen mit ihr die Stadt zu erkunden, denn schlafen kann man wenn man tot ist, aber nicht in Tansania ;)
Wir haben eine SIM-Karte für mein Handy geholt, sind zur Bank geganen und haben Tansaniische Schilling abgehoben und Wasserflaschen eingekauft. Hier ist es allerdings ratsamer das Wasser abzukochen und abkühlen zu lassen, denn auf die Dauer wird gekauftes Wasser teuer.
Ausserdem ist das Land natürlich auch von der Armut geprägt und somit kamen auch viele Afrikaner zu uns und wollten uns -wirklich tolle !- Souvenirs andrehen, aber heute war ja mein erster und nicht letzer Tag.
Jetzt ein paar Bilder zur Innenstadt:
Die Straße vor einem Hotel

Das Hotel und ein Tansanier

Ein Klamottengeschäft, selbstgemachte Mode

Hier gibt es sogar eine Moschee


ein Schatten spendender Baum
starker Verkehr in Moshi, Matts sagt hier fahren alle sehr 'rough'
Danach sind wir wieder in die Untekunft und es gab Mittag für mich. Da ich mir was traditionelles einheimisches gewünscht hatte bekam ich 'Ugali'.
Ugali: Maisbrei und Gemüse
 In Tansania bzw. Afrika allgemein ernähren sich die Einheimischen größtenteils von Kohlenhydraten. Wir haben vergeblich versucht meiner Köchin zu erklären, dass ich heute Abend gern einen Salat essen würde, :). Diese spricht allerdings nur Suaheli.
Daraus geworden ist Hähnchen mit Reis, schmeckt sicher auch, aber nicht so vorteilhaft für die Hüfte ;)

Nach dem Ugali habe ich mich schlafen gelegt und schreibe nun seit 16:00 Tansaniischer Zeit an dem Beitrag. Sorry für die Länge, aber ich vermute mal, dass wenn ich die nächsten Tage mehr zu tun haben sollte, auch nicht nochmal so ausführlich berichtet wird.

Morgen beginne ich 7:00 Uhr im KH zu arbeiten, Melanie hat schon gesagt, sie ist gespannt wie ich das Hospital finde, denn es ist nicht zu vergleichen mit unseren Klinken. Ich bin vielleicht erst gespannt!

Dann wünsche ich euch eine 'Usiku njema' und 'lala salama" !

P.S. Für Rechschreibfehler überneme ich keine Haftung

Eure Josi ☻

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