Sonntag, 2. Oktober 2016

My Mother, my Safari and I

Hey Ho ! Hier bin ich mal wieder, angekommen im schönen Moshi nach 5 Tagen Safari und möchte euch nun berichten wie GROßARTIG es war ...

Vom Flughafen in Arusha, wo wir mit der Cessna aus Sansibar landeten, wurden wir von einem Taxi des Reiseunternehmens. Der Flug war ja auch mal superklasse. Zu sechst in der kleinen Maschine und dann mitten durch die Wolken.. wie man es aus den Trickfilmen kennt :)
Nur beim Sinkflug wurde mir dann ein bisschen schlecht, weil der Pilot sich richtig in die Kurven gelegt hat. ´Dann ging es erstma in die Innenstadt von Arusha und man muss wissen, das Arusha nochmal deutlich größer ist als Moshi. Ich kannte mich natürlich nicht aus und Mama genauso wenig also haben wir dann erstmal die Stadt erkundet und nichts interesantes gefunden. Am Abend vor der Safari haben wir dann natürlich nochmal schön im Restaurant gegessen, da wir wussten, die nächsten Tage dürfte das Essen nicht annähernd so gut schmecken. Dann ging es auch schon ins Bett..
Am nächsten Morgen wurden wir pünktlich 05:00 Uhr von dem gegröle aus der Moschee nur 400m von uns entfernt aufgeweckt.. Wie 'wundervoll' (nicht) !
Nach einem superleckerem Frühstück und viel gewarte, saßen wir endlich im Jeep nach ... wohin eigentlich, wir wussten nicht direkt wo es hinging, ich weiß es auch immernoch nicht, aber wir fuhren 2h zum Tarangire Nationalpark. Jetzt zum Park..

1. Nationalpark Tarangire
Der Tarangire Nationalpark ist bekannt für seine große Anzahl an Elephanten, außerdem haben wir Löwen, Affen, Gnus, Antilopen, Giraffen, Timon & Pumbas, Strauße und auch Zebras in freier Wildbahn sehen können. Es war superschön, da meine Mutter das Auto für uns hatten. Einen Riesigen 8 Sitzer. Oben haben wir das Dach aufgeklappt und da ich zu klein war um im stehen rauszuschauen habe ich mich noch auf die Stühle gestellt und somit die perfekte Sicht gehabt.
Nach rund 5-6 Stunden sind wir ins Camp. Die brennende Sonne hat uns natürlich ins Schwitzen gebracht, weshalb wir dann sofort in den Pool gesprungen sind, den das Camp zu bieten hatte. Allerdings haben wir ansonsten von dem Luxus nichts zu spüren gekriegt. Unser Zelt war schon aufgestellt und wir verjagten erstmal die Moskitos. Gegen 7 gab es Abendbrot und das bestand sogar aus mehreren Gängen. Erst gab es eine mehlige Suppe, welche mir schmeckte, Mama aber nicht. Dann gab es unser Hauptmahl mit leckerem Avocadosalat, Gemüse und Fleisch. Das Zucchinigemüse am nächsten Tag schmeckte mir besonders lecker ! und zum Abschluss Ananas :) Yam!
Auf der Suche nach gutem WLAN haben wir uns dann ins Restaurant zu den Luxus-Gästen begeben, welche in Betten schlafen! (NEID!) Da haben wir dann noch eine Iranerin, die 15 Jahre lang in Deutschland gelebt hat, kennengelernt und eine Südkoreanerin, die ihre Ukulele dabei hatte. Kurz darauf beherschten wir sämtliche Suaheli-Lieder und konnten auf Suaheli von 1-5 zählen. Ich habe lange nicht mehr so viel gelacht wie an diesem Abend, denn die Iranerin wollte uns mit dem Tansianer verkuppeln, welcher uns die aufgezählten Dinge beibrachte.

Am nächsten Tag machten wir uns gegen 9 auf den Weg zum... 

2. Lake Manjara Nationalpark
Am Lake Manjara haben wir viele Hippos gesehen, außerdem wimmelte es überall von Affen, welche oft den Weg versperrten. Unterschiedlichste Vogelarten haben natürlich auch unsere Aufmerksamkeit erregt. Giraffen und Zebras haben sich zwischen den hohen Büschen und Bäumen versteckt. Die Landschaft hat sich dahingehend auch deutlich vom Tarangire NP unterschieden. Das Highlight waren die wirklich sehr heißen Hotsprings mit ihrem Steg auf dem See :)
Am Lake war es auch so, dass wir deutlich länger nach Tieren ausschau halten mussten, da sich hier für die Tiere wirklich die Gelegenheit bot, nicht sichtbar zu sein. Aber wir gaben nicht auf und fuhren immer weiter um den riesigen See. Als wir dann bei Sonnenuntergang zurück ins selbe Camp fuhren, war ich sehr sehr müde. Denn ich hatte die erste Nacht in den Zelten einfach nicht gut überstanden und ich schlief auch sehr schnell nach dem Essen ein, leider wieder nicht gut, aber man gewöhnt sich dran.

Am nächsten Tag mussten wir Gepäck, sowie Zelte und Schlafsäcke alle aufladen, denn wir würden die nächste Nacht oben auf dem Ngorongoro Krater schlafen. Allerdings wussten wir da noch nicht wie kalt es werden würde. Zu meiner Mutter und mir stießen dann noch ein dänisches Pärchen und zwei Holländerinnen dazu. Mit ihrer 'lustigen Sprache' wurde die Fahrt natürlich noch besser.


3.Ngorongoro Krater
Nach 4h und 3000 Meter bergauf und 3000 Meter bergab fahren, sind wir im Ngorongoro Krater angekommen. Er besteht aus einem riesigen See vielen Grünflächen aber auch der reinsten Savanne und dazu auch die passenden Tiere. Wir haben wieder viele Pumbas, Vögel, Hippos, Zebras, Hyänen und Elefanten gesehen. Die Löwen hier waren allerdings unschlagbar, denn sie liefen nichtmal 20cm entfernt am Jeep vorbei. Adrenalin schoß mir durch die Adern und ich habe am ganzen Körper gezittert vor Aufregung! Wir fuhren quer durch den krater, von einer zur anderen Seite und sahen so viele verschiedene Vegetationszonen. Manchmal war alles kahl und kontrolliert abgebrannt, da an diesen Stellen später frisches Gras nachwachsen soll. Andererseits gab es auch einen Wald, wo wir verzweifelt nach einem Nashorn suchten, denn diese sind so gut wie ausgestorben in Tansania. Nashörner werden immernoch illegal gejagt, wegen ihrem kostbaren Horn und der Ngorongoro Krater ist der einzige, wo noch vereinzelt welche vorkommen sollen. Ibra, unser Guide erzählte, dass im Ngorongoro weniger als 10 leben sollten und trotz das wir den ganzen Krater durchforsteten, sahen wir keine Nashörner, leider. :(
Außerdem gab es auch hügelige Landschaften wo sich die Löwen versteckten und dort wo sich der See befand war alles saftig grün. Der Krater, der ehemals ein aktiver Vulkan war und größer als der Kilimanjaro, besaß im innern immernoch heiße Lawa und deswegen grünte und blühte auch alles s gut. Nachdem wir die suche nach dem Rhino aufgegeben hatten, fuhren wir die 3000m wieder bergauf zum Camp am Krater.
Unsere Zelte haben wir dann oben am Krater aufgestellt. Hier wollte sich auch keiner wirklich duschen, denn es war sehr sehr kalt die Nacht über. Wir bekamen aufwärmendes essen und ich konnte mir dann zum ersten Mal vorstellen wie in Deutschland auch langsam die kälteren Temperaturen anschlagen und es sich zum Herbst wandelt. Besuch bekamen wir in der Nacht von den Hyänen, was schrecklich war, denn ich wachte 03:00 Uhr auf und musste dringend auf die Toilette welche gefühlte 400km entfernt stand, glaubt mir ich habe mich nicht getraut bei stärkstem Nebel und Eiseskälte ein Fuß vor das Zelt zu setzen.. Ich ließ eine Socke von mir vor dem Zelt und am nächsten morgen war sie verschwunden, deswegen gehen wir davon aus, das sie von einer Hyäne verschleppt wurde.

Am nächsten Morgen brachen wir wieder gegen 9 auf und ich freute mich sehr auf die Wärme im..

4. Serengeti Nationalpark
Ein Traum für alle Katzenliebhaber, kaum sind wir in der "großen, unendlichen Weite", dem größten Nationalpark Tansanias angekommen, springen und die ersten Löwen entgegen, kurz darauf sehen wir ein Gepardenrudel beim jagen und nach ein paar Stunden beobachten wir einen Leoparden, wie er vor dem strömenden Regen flüchtet. Außerdem haben wir auch noch ein Krokodil sehen können wie es ein Zebra verspeist.
Der Knaller war natürlich, dass wir nach 2h Beobachten eines Löwenrudels auf einmal 3 drollige Löwenbabys entdeckten, nicht älter als 3 Wochen.
Löwen in der Wildnis und so nah, sowas süßes vergisst man selten!
Die Fahrt durch die Serengeti war wirklich ein Abenteuer, denn wir fieberten die ganze Zeit mit dem Wetter und als es dann endlich regnete, war es so schön in dieser ewigen Trockenzeit den Geruch von Regen wahrzunehmen. 2h beobachteten wir im Regen den Leoparden und es war jede Minute wert, die wir darauf warteten, das er endlich von dem Baum runterspringen würde.
Unsere Zelte waren diesmal mitten im Park, deswegen war es auch nicht unnormal das die Elefanten mit ihren Babys gerademal 20m entfernt von unseren Zelten grasten. In der Nacht kamen uns auch Hyänen, Zebras, Elefanten und ein Löwe besuchen, der brüllte nämlich lautstark 02:00 Uhr herum und ich schlief natürlich tief und fest und durfte mir alles von den Erzählungen der anderen anhören.
Am nächsten und letzten Tag beschlossen wir vor Sonnenaufgang aufzustehen, da wir ja dann einen langen Rückweg vor uns hatten und wir in der Früh die Tiere jagen sehen wollten. Es ist uns auch wirklich gelungen denn wir konnten einen Löwen sichten, wie er einem Büffel hinterherjagte. Leider verfehlte er den Büffel und so gab es erstmal kein Essen für das Rudel. Dann sahen wir noch einen Leoparden auf einem Baum fletzen, das lustige war nur, das diesmal eine Antilope ein paar Äste über ihm hing und ausblutete. So hob sich der Leopard die Antilope noch für den ganzen Tag auf.
Da wir bis 12 aus dem Park wieder raus mussten fuhren wir danach den langen, langen Weg wieder zurück.
Erst setzten wir die Dänen im allerersten Camp ab, wo wir die ersten zwei Tage unserer Safari verbrachten, dann die Mädels in Arusha und zuletzt fuhren wir wieder zurück nach Moshi. Auf der 4 stündigen Rückfahrt wurde mir erstmal klar, dass meine Reise nun eigentlich vorbei war. Nicht nur die Safari.. meine 7 Wochen in Moshi und ich musste mir schmerzlich eingestehen, dass mir dies gar nicht gefiel. Gleichzeitig bekam ich aber eine Email von einer anderen Organisation in Kenya, für die ich mich eigentlich beworben hatte, welche aber keinen Platz für mich hatten in diesem Jahr. Sie luden mich ein nächstes Jahr einen Einsatz zu absolvieren und da ich diesen vorschlag auf jedenfall in betracht ziehe, habe ich mich gleich wieder gefreut. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich ungern wieder nach Deutschland gehe, da ich hier an Tansania ein Stück meines Herzens verloren habe, ich würde es momentan auch mehr als mein 'zu Hause' bezeichnen als Deutschland. Ich habe mich verliebt in die Kultur, das Leben hier und die Arbeit! Ich würde so gern länger Zeit hier im KH verbringen oder auf Safari oder mit den Kindern aus den verschiedenen Projekten. Deswegen steht für mich auch fest, dass ich auf jedenfall wiederkommen werde. Denn Tansania ist ein Teil von mir geworden und ich ein Teil von Tansania :)

Als Abschluss haben wir unseren heutigen Tag mit den Kindern aus Pesua, welche wir vor ein paar Wochen in der Vorschule von Daimon besucht hatten und den benachteiligten Kindern, verbracht. Wir haben Kuchen und Geränke für die Kinder organisiert und da Jasmins Freund ein paar Utensilen für die Schule der Kinder mitgebracht hatte und meine Mama die Kuscheltiere, von Meiner Schwester unseren Nachbarn und mir. War es ein kleiner Traum der für die Kinder und mich in Erfüllung ging. Denn es war unglaublich schön anzusehen wie sie sich über ihr EIGENES Kuscheltier freuten! Mir kamen auch fast die Tränen als die Kleinen dann wieder gingen, aber es war schön zu sehen, dass sie was, was vorher mir gehörte im Arm hielten und nun ihren Spaß damit hatten. Ich glaube das ist auch einer der Gründe warum man in der Familie so eine große Sache aus dem vererben persönlicher Gegenstände macht. Es ist einfach schön zu sehen, wenn sie einer wichtigen Person ein neues Lächeln und eine neue Bedeutung schenken.
Im Hostel wieder angekommen gab es natürlich zum Abschluss mein Lieblingsessen; Chipsi!
Dann verzog ich mich auch schon in mein Zimmer.. da unser Flieger morgen 6:50 geht und wir nicht online-einchecken können und somit schon viel zu früh am Flughafen sein müssen. Also stehen wir 02:00 Uhr auf und 03:00 Uhr ist das Taxi dann da um uns abzuholen.
Langsam freue ich mich auch meine Familie und Freunde wiedezusehen und zu erzählen..

Ich denke das wird mein vorletzter Post sein, ich werde mich nochmal aus Deutschland melden und zu sämtlichen vorherigen Posts die ohne Bilder gepostet wurden Bilder hochstellen, denn momentan will mein Computer einfach nichts hochladen :(
Vielleicht wird ab und zu auch einfach mal noch ein schönes Bild gepostet, aber meine Reise ist ja ab dem morgigen Tag, wenn ich 17:10 in Deutschland lande vorbei. Es geht keine Sonne mehr über Tansania auf, für mich.

Ich bedanke mich bei euch allen, das ihr meine Reise so fleißig mitverfolgt und mich dadurch unterstützt habt. Ich habe so viel liebes Feedback bekommen und ich habe mich so unglaublich gefreut, dass ich euch mit meinen wahren Geschichten zum lesen fesseln konnte. Ich denke mir hat die Zeit hier unglaublich viel Erfahrung für meinen späteren Traumjob, wie auch allgemein für das Leben, geschenkt. Und ja! Einige haben mir auch gesagt wie erholt ich aussehe, ich bin es auch sicher und nun kann ich mit neuer Energie in einen neuen Lebensabschnitt starten. Ich habe mich über jeden einzelnen Menschen gefreut der meine Gesellschaft hier bereichert hat und zolle den Männern und Lehrer/innen, welche ich hier kennengelernt habe und welche an den schwierigsten Projekten arbeiten, meinen größten Respekt!

Wie gesagt.. ich lasse ein Stück meines Herzens in Tansania und das ist auch gut so!
Ein letztes Mal

LALA SALAMA

(wenigstens für ein paar Stündchen)

und wir hören uns ASAP wenn ich auf deutschem Boden angekommen bin!
Bis dahin drückt Beyoncé mit ihrem Song 'I was here' das aus, was ich dem Ganzen gegenüber empfinde.

Mit viel Liebe 

Eure Josi 




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